Historie

SV Rot-Weiß Elfgen

Der SV Rot-Weiss Elfgen 1957 e.V. (vollständiger Name: Spielverein Rot-Weiss Elgen 1957 e.V. ) ist ein Fußballverein aus Grevenbroich. Knapp 450 Mit­glieder zählt der Verein, der neben dem Fussball auch Tennis anbietet. Die erste Herrenmannschaft und Damenmmanschft spielt derzeit in der Kreisliga B des Fußballverband Niederrhein eV . In den 70er Jahren wurde der Verein aber auch die eigenständige Gemeinde Elfgen aufgrund des Braunkohletagebaus umgesiedelt. Im Jahr 2010 wurde dem Verein, die höchste Auszeichnung im Bereich der Jugend, der DFB – Sepp Herberger Preis verliehen.

 

Geschichte

Die Geschichte des Vereins ist Vergleich zu anderen Vereinen im Fussballkreis etwas spektakulärer als gewohnt, denn durch die Orstumsiedlung in den 70er Jahren, musste man um den Fortbestand des Vereins etwas bedenken haben. Der Verein wurde 1957 nach langer Fußballabstinenz durch die Jugend in der eigentständigen Gemeinde Elfgen neu gegründet. Viele ehemaligen und ältere Personen hatten aufgrund des unrühmlichen Abgang des FC Elfgen große Zweifel und standen der Neugründung mit Ablehnung gegenüber. Die Jugend schafte es jedoch den Verein zu Gründen, sowie auch mit Hilfe vieler Personen einen neunen Sportplatz zu bauen. Anfangs nahm der SV Rot-Weiss Elfgen 1957 e.V. am Spielbetrieb der Kreisklasse teil und schafte in der Saison 1967/1968 den Aufstieg in die Bezirksklasse. In den 70er Jahren wurde die selbständige Gemeinde Elfgen aufgrund des Braunkohletagebau durch das Unternehmen Rheinbraunumgesiedelt und wurde in die Stadt Grevenbroich eingemeindet.

Erst Mitte der 70er Jahre konnte man sich mit der Stadt Grevenbroich auf die Nutzung des neu erstellen Rasenplatzes „Am Sodbach“ einigen. So wurde der Rasenplatz neben dem Verein auch von den Schülern des Berufsbildungszentrum, des Pascal-Gymnasium Grevenbroich (PGG) und der Realschule Bergheimer Straße genutzt. 1981 wurde über alternative Standorte diskutiert, es blieb jedoch aufgrund der besseren Lage und finanzeller Mittel beim Standort „Am Sodbach“. Der Zustand des Platzes verschlechterte sich zunehmend, der Verein konnte froh sein das der Fußballverbande Niederrhein ihn für den Spielbetrieb freigab. Im Jahr 1988 wurde der Platz erneuert und gleichzeitig entstanden 3 Tennisplätze, 1990/1991 folgten die erforderlichen Sozialgebäude.

Heute spielen die Mannschaften des SV Rot-Weiss Elfgen 1957 e.V. auf einen modernen Kunstrasenplatz, der 2009 komplett erneuert worden ist.

Entstehung des SV Rot-Weiss Elfgen und die Problematik beim Sportplatzbau

Man schrieb das Jahr 1956. In klaren Nächten hörte man aus der Ferne die Geräusche der Braunkohlenbagger, deren Schaufelzähne sich tief in den Boden fraßen, mit dem Ziel, den Bürgern von Elfgen ihre Heimat zu nehmen. Viele konnten vor Angst und Sorge um die Existenz abends nicht einschlafen und wenn, wachten sie morgens schweißgebadet wieder auf.
Doch an einem Wochenende im Jahr wurden alle Zukunftsängste vergessen, denn eines der höchsten Feste im Jahr, die Kirmes, stand an. Es wurden Vorbereitungen getroffen, im ganzen Jahr hatte man gespart, schnell noch ein neues Kleidchen oder einen Anzug gekauft, ein kurzer Besuch beim Frisör und das Schicksal nahm seinen Lauf. Man war außer Rand und Band, denn für einige Tage dem grauen Alltag  zu entfliehen, war damals das Maß aller Dinge. Dem entsprechend war auch der Kirmesverlauf mit dem Klompenball als Höhepunkt. Dieser Klompenball hatte es immer schon in sich. Hier wurden in Bier- und Schnapslaune viele Pläne geschmiedet. So entstand dann auch im Zelt die Idee, in Elfgen die Zeit der Fußballabstinenz durch die Neugründung eines Vereins zu beenden. Der Gedanke kam von Peter Breiden, der an solchen Tagen geradezu vor Ideen sprühte. Von uns jungen Burschen wurde dieser Vorschlag mit Begeisterung aufgenommen. An den Kirmestagen sah sich so mancher schon in der Bezirksklasse.
Nach den Tagen sah alles schon nicht mehr so rosig aus. Zuerst hieß es Leute zu finden, die bereit waren Verantwortung zu übernehmen. Hier stießen wir bei den Erwachsenen, bei denen der Stachel der Enttäuschung über den unrühmlichen Abgang des FC Elfgen noch tief saß, auf große Ablehnung. Man traute es einfach einer Handvoll junger Leute nicht zu, die Mauer des Misstrauens zu durchbrechen um mit Mut und Standfestigkeit dieses Abenteuer erfolgreich zu bestehen und möglichst viele Leute mitzunehmen.
Wichtig  war zuerst einmal, einen mutigen und kompetenten Vorsitzenden zu finden. Da aber hier nicht gerade ein Überangebot herrschte, setzte man einfach dem Sohn des Dorfwirten, Toni Brüsselbach, die Pistole auf die Brust und zwang ihn gegen den Willen des Vaters zu diesem Amt.
Als nächstes Problem stand der Sportplatz auf dem Programm. Hier stellte sich Josef Pesch zur Verfügung, gegen einen kleinen Unkostenbeitrag von 50,00 DM, mit der Raupe den zu einer Wüstenlandschaft verkommenen Sportplatz zu planieren. Jetzt konnte es also losgehen. Uns blieb jedoch das Herz stehen, als wir abends nach der Arbeit auf dem Sportplatz erschienen und feststellen musste, dass keine Planierung stattgefunden hatte. Toni Brüsselbach hatte auf Druck seines Vaters dieses Vorhaben zum Scheitern gebracht, weil dieser ihm klar gemacht hatte, dass alle Verbindlichkeiten des Vereins am Vorsitzenden haften blieben. So wurde von Toni Brüsselbach nicht nur die Planierung des Sportplatzes abgeblasen, er deutete auch noch an, dass er den Vorsitz im Verein nur über einen kurzen Zeitraum wahrnehmen möchte.
Wir standen vor einer ganz schwierigen Situation, keinen Vorsitzenden, kein Geld und die Raupe war abbestellt. Hier stand der noch nicht gegründete Verein schon auf der Kippe. Es gab eine lange Sitzung an diesem Abend zwischen einigen Superoptimisten mit dem Ergebnis, sowohl den Betrag für die Raupe als auch weiter anfallende kleine Beträge aus eigener Tasche zu tragen. Josef Pesch konnte seine Arbeit beginnen und eine große Hürde war genommen. Als sichtbar wurde, dass hier nicht nur diskutiert, sondern auch gearbeitet wurde, schlug die Stimmung um. Das Eis war gebrochen und es gab einen riesigen Zulauf. Jeder der einen Spaten hatte, ob jung oder alt, marschierte abends zum Sportplatz und es bewegte sich eine regelrechte Prozession. Alle brachten sich ein und es wurde sichtbar, wie sehr der Wunsch nach Fußball im eigenen Dorf Wirklichkeit wurde. Bürgermeister Hubert Linges, der immer ein offenes Ohr hatte, boxte im Gemeinderat einen Zuschuss von 300,00 DM gegen so mansche Gegenstimme durch. Selbstverständlich lieferte er auch die Tore, ohne einen Pfennig zu fordern. Gestrichen wurden die Tore von Alois Langen, ebenfalls zum Nulltarif. Das Geld für die Netze wurde durch eine Dorfsammlung aufgebracht. Hier gilt es die besondere Leistung von Heinrich Engels und Johann Reipen zu erwähnen. Aber auch viele andere waren beteiligt, ja man war stolz, eine Aufgabe übernehmen zu dürfen. Alle fieberten der Gründung des Vereins und dem ersten Spiel entgegen. Die Stimmung zu beschreiben ist sehr schwer, es waren viele Emotionen und viel Stolz zu erkennen. Wir waren wieder wer und der Sonntag wurde sehr stark aufgewertet. Das Dorf wurde damals aus einer großen Lethargie gerissen und ein Sturm der Begeisterung trat an ihre Stelle. Alle die damals dabei waren, werden diese Tage und Wochen nicht vergessen. Wir haben das damals etwas euphorisch „Das Wunder von Elfgen“ genannt. Mit dem Versprechen, dieses rot-weisse Fähnchen immer hoch zu halten, sahen wir mit etwas Bauchweh, aber mit Mut und Zuversicht in die Zukunft. Keiner konnte damals ahnen, dass diesem Verein eine gute Zukunft und trotz vieler Wirren ein solches Alter beschert sein würde und auch heute noch keine Müdigkeit erkennen lässt.
Zum Schluss gilt es den Männern der ersten Stunde Dank  zu sagen. Viele haben uns zu früh verlassen müssen, einige sind auch heute noch im Verein und wiederum andere, die nicht mehr im Verein sind, erinnern sich noch gerne an diese Zeit
Hier stellvertretend einige Männer der ersten Stunde:
Josef Pesch, Hubert Linges, Alois Langen, Heinrich Engels, Johann Reipen, Adi Pütter, Kurt Heimann, Toni Sauer, Hubert Koof, Hans Knappertz, Jacob Wolf, Walter Schlangen, Hans-Werner Körfer, Toni Brüsselbach, Arno Pütter und der Verfasser dieses Berichtes Josef Kluth.

Herrenmannschaft

In der Saison 1959/1960 schaffte die 2. Mannschaft den Aufstieg die 2. Kreisklasse. 1963/1994 schaffte die Mannschaft den Aufstieg in die 1. Kreisklasse. In der Saison 1967/1968 schaffte die erste Herrenmannschaft den Aufstieg in die Bezirksklasse. Das Team konnte die Klasse leider nicht halten. 1971/1972 folgte die 2. Mannschaft in die 2. Kreisklasse. 1973/1974 ging es weiter in die 1. Kreisklasse. Hier spielte man bis 1983/1984, dann folgte der Abstieg in die Kreisliga B. 1989/1990 folgte der Aufstieg in die Kreisliga A, bis 1994/1995 stieg die Mannschaft bis auf die Kreisliga C ab und schaffte 1994/1995 den Aufstieg in die Kreisliga B, stieg jedoch direkt wieder ab. 1998/1999 und 2003/2004 erfolgte der Aufstieg in die Kreisliga B. Derzeit spielt die erste Herrenmannschaft weiterhin in der Kreisliga B. Bekanntester Spieler war in den 70er Jahren Karl-Heinz Brücken, der nach seiner Jugendzeit, erstmal in der Herrenmannschaft spielte, dann aber seine Karriere als Bundesligaprofi startete

 

Damenmannschaft

In der Saison 2010/2011 konnte der Verein erstmals eine Damenmannschaft am Spielbetrieb teilnehmen lassen. Die Mannschaft enstand aus einer ehemaligen Mädchenmannschaft und bestreitet ihre erste Saison in der Kreisliga des Fußballverband Niederrhein eV Kreis 05 – Grevenbroich/Neuss.

50 Jahre Jugend beim SV Rot-Weiss Elfgen

50 Jahre Jugendarbeit stehen für unzählige Frauen und Männer, Mütter und Väter, Trainer und Amtsträgern im Verein, die eine kontinuierliche und erfolgreiche Arbeit erst möglich machen. Sei es Kinder und Jugendliche zu trainieren, sie zum Training oder zu Spielen zu chauffieren, sie zu trösten, sie auf Fahrten zu begleiten oder aber das ganze zu organisieren. Es ist daher unmöglich – auch mangels teilweise fehlender Unterlagen über bestimmte Zeiträume – die Leistung jedes einzelnen zu würdigen und der Autor dieser Zeilen dankt daher allen die sich engagiert haben und aktuell engagieren und hofft auf Verständnis, falls er nicht alle und alles berücksichtigt hat. Auch den Sponsoren und Gönnern, die mit Geld – und Sachspenden viele Aktivitäten erst ermöglicht haben sei an dieser Stelle herzlich gedankt, verbunden mit der Bitte dies auch in Zukunft weiter zu tun. Es ist nachfolgend auch nicht möglich die Erfolge aller Mannschaften, z.B. Gruppenmeisterschaften,  Stadtmeisterschaften etc. aufzuführen. Oder über Weihnachtsfeiern, Fahrten nach Hellenthal, an die Nordsee, nach Berlin oder zu Länder– oder Bundesligaspielen zu berichten obwohl hier  sicherlich die eine oder andere amüsante oder auch delikate Anekdote zu berichten  wäre.
Es waren Männer wie Kurt Heimann, Jakob Wolf und Johann Reipen, die sich unmittelbar nach Gründung des Vereins 1957 als Jugendleiter oder  Jugendgeschäftsführer engagierten und den Spielbetrieb organisierten.  Ihnen folgten im Laufe der Zeit über mehr oder weniger lange Zeiträume u. a. Josef Klein, Konrad Wienands, Hubert Rath, Franz Hollaus (auch aktuell Jugendleiter), Heinz Jansa, H.J. Bernardy, Henning Tilmes, Norbert Hamacher (aktuell Jugendgeschäftsführer). Erwähnt werden soll hier auch Margarethe Königs, die über viele Jahre die Trikots der Jugend gewaschen und gepflegt hat und an allem um die Jugend herum immer regen Anteil genommen hat.
Zurück zu den Anfängen. Erste Erfolge stellten sich bereits in der Saison 1959/1960 ein, als die C-Jugend Gruppenmeister wurde und in der Kreismeisterschaft einen 3. Platz belegte. Transportmittel zu dieser Zeit war  das Fahrrad und es war ein Erlebnis, wenn Herr Borgmann seinen VW-Bus zur Verfügung stellte oder Johann Reipen die Mannschaft in seinem Loyd zu Auswärtsspielen nach Holzheim oder Rosellen kutschierte. Der Stamm dieser Mannschaft zählte bis zur A-Jugend immer wieder zu den besten im Kreis, stellte Spieler für Kreis – und Niederrheinauswahl ab und einige Spieler haben später den Sprung in die höchste Amateurklasse, ja sogar in die Bundesliga geschafft.
An dieser Stelle sei auch Heinz Peltzer erwähnt, der einige Jahrgänge später ebenfalls in einer erfolgreichen Jugend spielte, es in die Niederrheinauswahl schaffte und trotz vieler Angebote anderer Vereine dem SV immer treu geblieben ist.
Eine äußerst erfolgreiche Zeit hatte die Jugend auch Mitte der 1970-iger Jahre mit Betreuer Theo Schläger und u.a. Georg Peltzer dem jetzigen 1. Vorsitzenden, als Spieler. So wurde die von Theo Schläger aufopferungsvoll betreute B-Jugend in der Saison 1972/73 Gruppenmeister des Erft-Niers Kreises mit 32:0 Punkten und 134:4 Toren. Einige der Spieler wurden im gleichen Jahr mit der Kreisauswahl Niederrheinmeister.
Mit der Umsiedlung des Ortes Ende der 1970-iger und in den 1980-iger hatte auch die Jugendabteilung zunehmend mit strukturellen Problemen zu kämpfen., Das soziale Miteinander im neuen Ort veränderte sich, es wurde zunehmend schwieriger engagierte Männer für die Jugendarbeit zu gewinnen und talentierte Spieler wurden bereits sehr  frühzeitig von größeren Vereinen im Umfeld „abgeworben“. Ende der 1980-iger und Anfang der 1990-iger Jahre gelang es dem Verein jedoch mit viel Engagement und sicherlich auch mit Hilfe des neuen Kunstrasenplatzes (Einweihung im November 1989) eine neue erfolgreiche Aera zu starten.
Insbesondere die Geburtsjahrgänge 1979, 1980 waren dabei über einige Jahre das sportliche Aushängeschild des Vereins von der C-Jugend bis zur A-Jugend. Die größten und bis dato einmaligen Erfolge der Mannschaft waren 1997 das Niederrheinpokalspiel gegen den KFC Bayer Uerdingen und das Kreispokalendspiel gegen Bayer Dormagen, die leider beide verloren wurden. Bedauerlicherweise konnten aus diesen erfolgreichen Jahrgängen kaum Spieler für die Senioren gewonnen werden.
Große Erfolge feierte auch die E-7-Jugend 1998 mit Stadt- und Kreismeisterschaft unter den Trainern Mustafa Günli und Sebastian Buzga (aktuell Spieler der 1. Mannschaft).
Das zweifellos größte Highlight in der Geschichte der Elfgener Jugend war der Besuch des seinerzeit aktuellen Bundestrainers Berti Vogts im März 1995. Berti Vogts beantwortete mehr als eine Stunde geduldig alle Fragen der begeisterten Jugendlichen, gab Ihnen Tipps und natürlich waren seine Autogramme hoch im Kurs. Eine seiner Kernaussagen an talentierte Spieler war damals:
Wenn ihr engagierte und gute Trainer habt, bleibt so lange wie möglich in eurem vertrauten Umfeld. Das ist gut für die soziale und sportliche Entwicklung. „Karriere“ könnt ihr bei wirklich außerordentlichem Talent immer noch ma

DFB Sepp Herberger Preis

Im Mai 2010 wurde der SV Rot-Weiss Elfgen 1957 e.V. mit dem Sepp-Herberger-Preis des Deutschen Fußball Bundes (DFB) für eine besonders bemerkenswerte Jugendarbeit ausgezeichnet.

Der genaue Wortlaut der Urkunde:
„Im dem Bewusstsein, dass das Fußballspiel junge Menschen besonders anspricht, in der Überzeugung, dass das Fußballspiel ein geeignetes Mittel zur Erziehung der jungen Menschen zur Persönlichkeit und zur Mittverantwortung darstellt, unterstützt und würdigt die Sepp Herbergerstiftung des DFB die Vereine, die in besonderem Maße den Mädchen- und Schülerfußball fördern.“